Es ist 19:55 Uhr und ich stolpere über die Ladenstufe in das Geschäft. Noch fünf Minuten, bis der Laden schließt. Ich scanne mit gekonntem Blick die Regale ab und spule innerlich die Liste derer ab, die ich noch mit einem Geschenk bedenken muss. Nachdem ich einmal rum bin im Geschäft, bleibe ich stehen. Mein Kopf ist leer, wirklich wahrgenommen habe ich nichts und die Verkäuferin schiebt mich sanft vor die Tür ins nieselige Dezemberwetter.
So oder so ähnlich sieht es doch bei einigen von uns aus in der Vorweihnachtszeit. Geruhsam, entspannt und heimelig ist zwar das Image des Advents, welches die Werbemacher gerne bedienen. Aber wie ist es bei euch im Alltag? Häufig eher gestresst?
Weihnachten kommt immer so plötzlich. Keine Zeit für lange Pläne und so muss innerhalb kürzester Zeit eine lange Liste an Geschenkerequirements abgearbeitet werden. Immer wieder fällt einem irgendeine Tante ein, für die man ja auch was besorgen muss. Besuch kündigt sich spontan an – oha. Wie damit umgehen?
Warum nicht mit System an den Geschenkekauf herangehen? Wie wäre es mit einem Kanban-Geschenke-Board? (Der Ansatz des Personal Kanban eignet sich gut, hier haben wir auch fertige Boards in unserem Shop.) Ich probiere das mal aus und pulle mir zwei offene Geschenke für zwei gute Freunde. Zwei, das bekomme ich noch hin, denke ich mir. Ich wandere über einen Hipster-Designmarkt in Berlin und stelle fest, dass ich zwar zunächst an drei andere Personen parallel denke, aber dann gelingt es. Stop starting, start finisching. Ich kaufe zwei passende Überraschungen und habe dann mehr Kapazität im Kopf mit offenem Auge und Geist das Angebot zu beurteilen. Am Ende des Tages gehe ich mit vier Geschenken nach Hause. Es hat wirklich funktioniert!
Und so wandert ein Geschenkewunsch nach dem anderen durch das System. Das WiP-Limit – oh nein, es sind ja Geschenke in Progress – also das selbst gesetzte „GiP-Limit“ sorgt schließlich dafür, dass ich mich fokussieren kann. Und was ist besser für eine Geschenkeauswahl, als sich mal wirklich auf die Person zu konzentrieren? Wenn man sich die beste Freundin oder den Bruder mal vorstellt und wirklich darauf einlässt, läuft man garantiert an etwas vorbei, wo man denkt: „Mensch, genau das wäre etwas für Hans!“
Und schon ist wieder ein Geschenketicket done. Während ich noch zufrieden lächelnd auf die Couch sinke, fällt mir siedend heiß ein, dass ich ja noch Kekse backen wollte. Bevor ich dem Impuls aufzuspringen nachgebe, merke ich, dass Backen doch eine andere Serviceklasse ist und ich mir somit dafür erst morgen Zeit nehmen werde. Fokus und so. Ich reserviere mir dafür einen Timeslot und die Küche. So bin ich Fit for Purpose.
Ich bin im Flow, als plötzlich das Kind quengelt, dass morgen ja das Wichteln im Kindergarten sei. Oha. Der Task wird dann mal eben zum Expedite, da völlig vergessen. Und sonst das Kind quengelig. Die cost of delay ist also entsprechend hoch. Doch mit ein bisschen Fokus ist schnell das Passende gefunden und auch das Expedite ist dann done.
Ich arbeite mich nach und nach durch mein Wunschbacklog. Probiert es auch mal aus! So bekommt jeder etwas ganz persönliches und wird merken, dass ihr euch über ihn oder sie wirklich Gedanken gemacht habt. Und das ist ja schließlich der Hintergrund der Schenkerei. Mal danke-sagen für die Hilfe im vergangenen Jahr oder einfach mal eine überraschende Freude machen. Und nein, das schafft ihr nicht mit einem Gutschein für einen großen online-Shop oder ein paar Kröten. Sondern mit Köpfchen. So kann ein Gutschein fürs Babysitten (solange er wirklich eingehalten wird, committet euch!) für die gestressten Eltern von nebenan schon wieder ein wirklich weihnachtliches Freudestrahlen hervorrufen.
Und für euch hat es nicht einmal lang gedauert. Und so bleibt Zeit für einen allerletzten Task – ganz für sich alleine: eine schöne Tasse Glühwein und wirkliche Besinnlichkeit. Mal not the same procedure as last year.
Wir wünschen euch ein stressfreies Weihnachtsfest und kommt entspannt ins neue Jahr! Da melden wir uns dann wieder mit neuen agilen Ideen! Und davon wird es viele geben (so viel sei schon verraten!)
PS.: Am Ende werde ich vielleicht einfach das Board verschenken. Für die anderen, die auch immer so viel Stress haben. Und ich habe Geschenke, ganz ohne Stress. That’s agile thinking I guess ...hier gehts gleich zum Shop
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