23. August 2013

Ja, ok, aber was machen wir mit Bugs?

Katrin Sauer

Diese Frage taucht immer wieder auf, wenn ich als Scrum Master mit Teams den Sprint plane. Es ist eine gute Frage! Leider gibt das Scrum Framework dafür keine spezifische Antwort, obwohl das agile Manifest postuliert: „Working software over comprehensive documentation“ – und funktionierende Software bedeutet (relativ) bugfreie Software.
Also was machen wir nun mit den Bugs?
Die Antwort lautet wie bei so vielem: Das müssen wir uns genauer ansehen, denn eine universelle und allgemein gültige Antwort gibt es hier leider nicht.
Also müssen wir fragen: Was sind das denn für Bugs?
Story-Bugs?
Mit Story-Bugs meine ich Fehler, die im Sprint entstehen und beim Testen der Stories auftauchen. Das sind die Bugs, mit denen man am penibelsten umgehen muss, damit die "kleinen" gar nicht erst zu "großen" Bugs heran wachsen können.
Was machen wir also mit diesen Bugs? Fixen! Und zwar sofort! Die Story ist nicht fertig, wenn die Funktionalität fehlerhaft ist. Der PO nimmt so etwas nicht ab, oder sollte es jedenfalls nicht.
Das bedeutet aber auch, dass man das Testen nicht erst kurz vor dem Review angeht. Achten Sie auf die Priorität und arbeiten Sie die Stories entsprechend komplett ab. Sollte dann ein Bug bei einer hoch priorisierten Story auftauchen, passiert das im Sprint – und das Team hat Zeit, den Bug zu fixen und die Story rechtzeitig fertig zu stellen.
Für mich ist das übrigens auch ein Grund dafür, warum ich meinen Teams empfehle, dem PO die Stories nicht erst zum Review zu präsentieren. Findet der PO im Review noch Fehler (z.B. weil die Akzeptanzkriterien nicht erfüllt sind), ist es zu spät. Die Story ist gerissen.
Aber ich schweife ab. Also zurück zum Thema – Story-Bugs werden im Sprint gefixt. Teams, die komplett neue Software bauen, haben damit ihre Antwort auf unsere Überschrift. Wenn sie sich für die Entwicklung ihrer Software zusätzlich an die Best Practices wie zum Beispiel automatisiertes Testing, Test Driven Development und Continuous Integration halten, und dafür sorgen, dass die Testabdeckung hoch ist, stehen die Chancen auch gut, dass sie sich so gut wie nie mit einer anderen Art von Bug beschäftigen müssen.
Doch natürlich gibt es sie, die Bugs, die (scheinbar) unabhängig von einer Story auftauchen oder die "Altlasten", die schon viel zu lange da sind. Zur Frage, wie man damit umgeht, bald mehr!

Katrin Sauer
Agile | Product | Coaching

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