Neulich wieder im Drogerie-Markt, man kennt das: Genau in dem Moment, in dem man mit seinen Siebensachen in den Gang zur Kasse einbiegt, füllt sich die Kasse. Statt ein, zwei Leuten stehen da plötzlich 6 oder 7. Das dauert länger, denkt man sich, doch die Kassiererin ist aufmerksam und klingelt sofort nach ihrer Kollegin. Die kommt, macht die zweite Kasse auf und kassiert drei oder vier Leute ab. Schon hat sich die Schlange wieder aufgelöst, die eingesprungene Kassiererin schließt die Kasse wieder und kehrt zurück zu dem Regal, in dem sie begonnen hatte, neue Ware einzuräumen.
Willkommen im stinknormalen Alltag. Aber auch: Willkommen in einem Kanban-System.
Nun werden die Angestellten meines Drogeriemarktes relativ sicher noch nie etwas von Kanban gehört haben. Und dennoch könnte man die Episode auch wie folgt beschreiben:
Alarm im Kanban-System: In der Priority Lane „Abkassieren“ hat sich ein Engpass gebildet, das WIP-Limit wird deutlich überschritten! Die Mitarbeiterin, die eigentlich am Task „Regale bestücken“ arbeitet, springt ein, um an der Station „Kasse“ den Durchsatz zu erhöhen. Schon nach kurzem Einsatz löst sich die Warteschlange auf, der Flow ist wieder hergestellt und alle Tickets (aka „Kunden“) können in einer guten Durchlaufzeit den Markt passieren. Die Mitarbeiterin kehrt zurück zum Regal: Solange der Großteil der Waren eingepackt vor dem Regal auf dem Boden steht, ist noch kein echter Wert geschaffen.
Rufen Sie uns an: 030 – 555 74 70 0