Wir erinnern uns: Die Rolle des Product Owners (PO) ist es, die Entscheidung über das Was zu liefern. Er (oder sie) ist zuständig dafür, alle Anforderungen der Stakeholder und Nutzer zu sammeln, zu verstehen und im Backlog zu priorisieren, um dann alle notwendigen Informationen zusammenzutragen, damit diese vom Team umgesetzt werden können.
Und so verbringt der PO seine Zeit damit, das Wer, das Was und das Warum einer jeden Story zu verstehen und auf den Punkt zu bringen. Diese zu bewerten und zu priorisieren um sicher zu stellen, dass stets die Dinge zuerst entwickelt werden, die dem Unternehmen, und damit in aller Regel dem Kunden, am meisten nutzen. Und diese Anforderungen so zu beschreiben und definieren, dass kein Zweifel besteht, was für eine Lösung gebraucht wird. Und so trägt er möglichst alle, wirklich alle notwendigen Informationen für eine Story zusammen, damit das Team sich im Sprint auf die Umsetzung konzentrieren kann, anstatt Zeit mit Nachfragen und Warten auf Antworten zu verlieren.
Diese Aufgaben erfordern Liebe zum Detail, Strukturiertheit und Fleiß. Weder die Priorisierung des Backlogs noch das Vorbesprechen und Schätzen der Stories mit dem Team sind einmalige Angelegenheiten. Je mehr Zeit man mit dem Priorisieren und Schätzen verbringt, umso weniger Überraschungen tauchen in der Umsetzung auf. Natürlich gibt es auch hier ein vernünftiges Maß, denn wenn das Team vor lauter Estimation nicht mehr zum Arbeiten kommt, ist das auch nicht produktiv. Doch jede Minute, die der PO in die Vorbereitung stecken kann, spart Zeit im Estimation und dreimal mehr Zeit in der Umsetzung.
Je mehr Zeit der PO somit für seine Kernaufgaben verwenden kann, umso mehr können sich auch alle anderen auf das konzentrieren, was sie am besten können. Insgesamt gewährleistet eine reibungslosere Produktentwicklung ein besseres Produkt.
Das ist das Ideal. Nicht unrealistisch, keine Utopie. Aber dennoch: ist das auch der Normalzustand? In der Praxis kann man zu häufig beobachten, dass sich der PO z.B. gerade in Wachstums- oder Umbruchsphasen nicht Vollzeit seiner originären Aufgabe widmen kann.
Was dann passieren kann und wie man das Beste daraus macht, lesen Sie in den nächsten Teilen.
Teil 2: Was passiert, wenn der PO trotzdem nicht Vollzeit da ist.
Teil 3: Wie man das Beste draus macht.
Teil 4: Was dann immer noch fehlt.
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