18. März 2013

Von der (Un)Möglichkeit eines Teilzeit-PO - Teil 4: Was dann immer noch fehlt.

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Wenn also der PO sich nicht so viel wie es ideal wäre (siehe Teil 1), um seine Aufgaben kümmern kann, ist klar dass man Abstriche in der Qualität des Backlogs in Kauf nehmen muss (siehe Teil 2) – wenn auch so geordnet wie möglich (siehe Teil 3).
Klar sein muss aber: Jeder Abstrich an der Arbeit des PO wird dazu führen, dass das Team und alle anderen Beteiligten ihre Freiheit ausnutzen. Zwangsläufig werden Stories weniger genau beschrieben sein, allen guten Vorsätzen zum Trotz. Und jedes fehlende Akzeptanzkriterium bietet Spielraum für Überraschungen. Im besten Fall wird es einfach anders, als es gedacht war. Im schlechteren Fall wird weniger umgesetzt, als es sein sollte – man kann sich dann im Review streiten, ob das hätte drin sein müssen und deshalb die Story gerissen ist, oder stillschweigend eine neue Story ins Backlog aufnehmen, die die fehlenden Elemente ergänzt. Im schlechtesten Fall aber macht das Team mehr, als sich der PO es gedacht hatte. Wieso das schlecht ist? Weil jede Ausweitung einer Story bedeutet, dass eine andere Story, die eigentlich wichtiger gewesen wäre, nicht gemacht wurde. Auf die Priorisierung ist kein Verlass mehr.
Genauso, wie es in der Lean Strategie Produkte geben kann, die noch nicht voll ausgereift sind, aber dennoch schon Nutzen bringen, kann man auch eine Organisation aufsetzen, in der der PO (noch) nicht voll verfügbar ist. Es geht – aber es ist eben ein Kompromiss. Und wer je die Entwicklung eines Teams mit einem guten Vollzeit-PO erlebt hat wird wissen, wie wertvoll diese Komponente für das ganze Produkt ist.

 

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